midyear = wintertime

 

Natürlich ist das Wetter ständiges Thema. Ein Winter auf Tasmanien kann recht unangenehm werden. Das haben uns die schweren Überschwemmungen vom Juni 2016 gezeigt, als der Huon River weite Teile der hiesigen Region geflutet hat. Nur in diesem Jahr scheint alles anders zu sein. Die Pegelstände werden uns aus der deutschen Heimat gemeldet, angeblich bahnen sich U-Boote ihren Weg durch Berlins Straßen.

Hier erfreuen wir uns an dem sehr trockenen und milden Klima. Meist haben wir sonnige Tage, welche fantastische Bergsichten versprechen. Der Mt. Wellington zeigt sich frei von Wolken und manchmal mit weißen Flecken verziert. Der erste Schnee kommt bis auf 400m runter, Autoscheiben können schon mal vereisen.

Am liebsten bummeln wir am Meer entlang. Mit ein wenig Wind baut sich eine hervorragende Brandung auf. Das zieht die Cracks auf ihre Boards, um an weltweit bekannten Stränden Tasmaniens die Wellen abzureiten. 

Der Winter wird von den Tassies gerne mit Musikveranstaltungen jeglicher Art gefüllt. Angereichert mit Feuerspielen und kulinarischen Kreationen hält es der Insulaner auch in der langen kühlen Dunkelheit aus. Die ansonsten nach 17:00 ausgestorbene Landeshauptstadt erwacht dann zum Leben und bietet eine immense Auswahl. Kulturfestivals wie das vom MONA organisierte „Dark MOFO“ und das Festival Of Voices (FOV) haben sich einen guten Namen gemacht.

 

Alina ist immer mittendrin statt nur dabei. Im Juni war sie beim Twilight-Konzert ihrer Kingston Highschool aktiv. Dann hatte sie mit dem Philharmonic Orchestra des TYO in der ausverkauften Hobart City Hall einen vielbeachteten Auftritt beim "Tasmania Sings"- Event. Im Zusammenspiel mit mehreren Schulchören der Insel wurde den Anwesenden ein Mix aus nationalen und internationalen Kompositionen geboten. Natürlich durfte auch ein mit dem Publikum zelebriertes Stück nicht fehlen. Offensichtlich im englischsprachigen Raum sehr beliebt, wurde „Edelweiß“, ein von den Amerikanern Rodgers und Hammerstein komponiertes Lied, gesungen. Nur wir europäischen Kulturbanausen waren wieder vollkommen unvorbereitet. Heute Abend noch ein kurzfristig anberaumter Duett-Auftritt im Tasmanian National Museum zu Hobart. Wer kann der kann ...

Aktuell läuft die sogenannte NAIDOC-Week, um Geschichte und Gegenwart der Aborigines und Torres Strait Islander in den Fokus zu rücken. Da wird sich dann australienweit und vor allem in den Schulen mit der Herkunft, den Traditionen und Sprachen der Ureinwohner beschäftigt.

(http://www.mercurynie.com.au/documents/Snug-Primary-School-08-11-2016-Mercury-Hobart-p24-COPYRIGHT.pdf)

In Snug wurde unter Anleitung eines lokalen Künstlers eine Mauer mit Aborigines-Motiven verziert. Die Kids lernten Lieder, Tänze und hielten eine spezielle School-Assembly ab.   

 

Ein Höhepunkt an der Snug Primary sind die jährlichen Drama-Aufführungen. Über 3 Monate haben sich die Grade5 Schüler in ihre Rollen eingearbeitet. Die Bühne der Performance-Hall war dann diese Woche angerichtet, die jungen Künstler professionell geschminkt und eingekleidet. In drei Vorstellungen durften tagsüber die Snug-Schüler und abends alle anderen Besucher eine mitreißende Darbietung à la „Tasmanien sucht den Superstar“ genießen. Wirklich jeder Schüler der beiden 5. Klassen war integriert und hat seinen Part enthusiastisch dargeboten. Auch Neles zweisprachig gesungener Song „Lollipop“ wurde kräftigst bejubelt und sogar noch einen Tag später im Kitchen-Unterricht von den Jüngeren geträllert. Hoffentlich sind die DVDs zur Aufführung vor unserer Abreise fertig! 

In den Schulen gab es die Halbjahres-Reports. Unsere beiden Mädels haben sich super integriert und tolle Ergebnisse erzielt. Good Girls, AWESOME job!

Die Lehrer fragen nach, ob sie nicht doch über den Term3 hinaus bleiben möchten. Bei dem abwechslungsreichen Programm in wirklich toller Lernatmosphäre können diesbezüglich schon Überlegungen aufkommen.  

  

Jetzt geht es aber erst einmal in die Ferien, ungewohnterweise im Juli für nur 2 Wochen. Wir freuen uns schon auf Sydney. Die Stadt gehört regelmäßig zu den Top10 in den Rankings dieser Welt. Ob Lifestyle, Natur oder Kultur, Surfer- und Segelparadies, asiatische Küche, Geschichte und vermutlich ein paar mehr Grad Celsius als hier auf Tassie … wir werden sicherlich Spaß haben.