Start in den Schulalltag

 

Irgendwie fühlt es sich komisch an. Ist das nun Urlaub, oder Alltag, oder ein Mix aus Beidem? Auf der einen Seite der noch ungewohnte Ausblick von der Terrasse auf die kleine Bucht (North West Bay), eingerahmt von den bewaldeten Tinderbox-Hills und North- Bruny Island, welche uns das rauhe Wetter der Tasman Sea verwehren. Andererseits die Gewissheit, dass zumindest auf unsere Mädels eine Herausforderung wartet, welche die Nervosität bei allen steigen lässt.

Aber die ersten Besuche in den Schulen sind von absoluter Freundlichkeit und Entgegenkommen der Schüler, Lehrer und Direktoren geprägt. Alinas Schul-Campus erinnert so gar nicht an deutsche Schulen. Die Kingston Highschool ist architektonisch relativ neu und einmalig durch einzelne, runde Häuser (sogenannte Pods) geprägt. Jeweils zwei Klassenstufen haben in einem Pod ihre Hauptfächer, Die exklusive Lage auf einem Hügel über der City von Kingston, mit riesigem angeschlossenen Sportplatz und Halle sowie mit Blick auf den Derwant River lassen einen schon neidisch werden. Und als Nele am Freitag kurz in ihrer neuen Klasse in Snug „Hi“ sagt und von ihrem Lehrer (Mr. Simsons) vorgestellt wird, können sich die Schüler kaum halten vor Aufregung. Offensichtlich wird sie schon seit Anfang der Woche sehnsüchtig erwartet, und sie bekommt sogleich eine Privatführung. Auch hier finden wir eine freundlich und großzügig angelegte Schule mit mehreren Gebäuden, eigener Küche und Schulgarten vor. Der Ortsname Snug ist absolut Programm.

Ein weiteres Highlight: die Schuluniform. Diese wird in den Uniform-Shops der Schulen erworben und lässt das Budget recht schnell schrumpfen. Ein Second Hand- Bereich bietet die ein oder andere Option, und so sind unsere Mädels bald nicht mehr von den anderen Schülern zu unterscheiden. Interessant ist der obligatorische Sonnenhut in der Primary School, bedingt durch die sehr hohe UV- Strahlung hier unten.  

Auch der Transport zu den Schulen ist irgendwann geklärt.  Die Schulbusse (private Unternehmen) halten morgens direkt vor unserem Haus: Alina`s Bus nach Kingston um 7:55, Nele`s Snug-Tour startet um 8:20. Return dann derselbe Komfort (14:50 bzw. 15:20), auch wenn Nele doch arge Bedenken hat ob der Bus denn nun wirklich hält – but no worries mate ist hier wieder die angesagte Floskel. Lustigerweise ist einer der freundlichen Busfahrer ein gebürtiger Hamburger, so steht erst einmal ein längerer Smalltalk an.

Dann steht der 1-jährigen australischen Schulkarriere ja nichts mehr im Wege. Muss sich nur noch die Aufregung bei Mum & Dad legen, aber Mitleid ist hier vollkommen unangebracht. Schließlich lädt Coningham und Umgebung zu Beach- & Bushwalks ein, müssen Einkäufe, Bürokratie und Auto-Kauf erledigt werden, und eine kleine Planung der kommenden Wochenendausflüge lenkt auch gut von übertriebenen Bedenken bezüglich der Eingewöhnung der Kinder ab. Spätestens die täglich immer euphorischer werdenden Berichte vom Schulalltag lassen unseren Puls wieder runterfahren, und wir sind doch recht stolz auf unsere beiden Auswanderer.

Näheres zu den ersten Eindrücken, Unterricht, Freunden dann im nächsten Update.